Gute Gründe fürs wickeln mit Stoffwindeln

Müll vermeiden

Viele müssen zu erst an die vielen Müllberge denken, die durch das Wickeln mit Wegwerfwindeln entstehen.

Wenn wir davon ausgehen, dass wir ein Kind alle 4h wickeln und das 3,5 Jahre lang, beträgt das 5 Wegwerfwindeln pro Tag, 150 pro Monat, 1800 pro Jahr, und 6300 Wegwerfwindeln in der gesamten Wickelzeit eines Kindes. Das entspricht ca. 1,5 Tonnen nicht recyclebarer Einwegmüll pro Baby. Ca. 10% des Hausmülls in Österreich sind Windeln.

Wegwerfwindeln gehören in den Restmüll und sind sogenannter Nassmüll. Leider verschwindet dieser Müll nicht einfach, wenn die Müllabfuhr diesen abholt. Die Abfälle werden in Verbrennungsanlagen verbrannt. Bei diesem Vorgang wird zusätzliche Energie benötigt, da der Saugkern (Superabsorber) der Wegwerfwindel unter anderem ein Brandbekämpfer ist. Hierbei entsteht jede Menge Co2 und giftige Dämpfe. Das, was bei der Verbrennung in den Filtern übrig bleibt, ist hoch giftiger Sondermüll. Die Endstation dafür sind alte Salzbergwerke, hier wird der Sondermüll endgelagert.

Würde man die Windeln nicht verbrennen, würden sie um die 500 Jahre brauchen, um sich in viele kleine Mikroplastikteile zu zersetzten.

Ressourcen schonen

Wegwerfwindeln bestehen zu 90% aus Plastik, dass aus Erdöl gewonnen wird. Der restliche Teil besteht aus Zellstoff, wofür wiederum Bäume abgeholzt werden. Hinzu kommen Unmengen an Superabsorbern auf Chemie- und Erdölbasis. Das ist das Gel, das die Flüssigkeit aufsaugt und durch die Flüssigkeiten aufquillt. Diese Superabsorber werden paradoxer Weise zum Großteil gar nicht gebraucht und werden ungenutzt wieder entsorgt. Windeln werden in der Regel öfter gewechselt, als ihre eigentliche Saugkraft (12 Stunden und mehr werden beworben). Für die Produktion von Wegwerfwindeln werden extrem viel Energie und Ressourcen benötigt, dafür das die Windeln dann nach kurzer Nutzung weggeworfen werden.

Die Produktion von Stoffwindeln ist bereits ressourcenschonender. Stoffwindeln werden meistens aus nachwachsenden (z.B. Baumwolle, Bambus,) oder recycelten (z.B. PET-Flaschen) Rohstoffen hergestellt. Hier benötigt man für ein Kind statt ca. 6000 Einwegwindeln nur ca. 30 Stoffwindeln.

Bei Stoffwindeln hast du es in der Hand und kannst je nach Material, Windelsystem, Waschroutine, Waschmittel und Trocknung einen großen Beitrag zur Umwelt leisten.

Der Verbrauch von Wasser und Waschmittel steht übrigens in keiner Relation zu Produktion, Transport und Entsorgung/Verbrennung von Wegwerfwindeln. Drei Jahre lang, drei mal wöchentlich zu waschen, verbraucht zwischen 21.000 und 37.000 Liter Wasser. Die industrielle Produktion von Einmalwindeln benötigt für diesen Zeitraum ca. 55.000 Liter Wasser.

Dazu kann man Stoffwindeln für Geschwisterkinder wiederverwenden oder nach der Wickelzeit weiterverkaufen.

Sollten Stoffwindeln kaputt sein, kann man sie häufig noch als Putzlappen, Schwimmwindeln oder als Puppenwindeln weiter benutzen.

Geld sparen

Auf den ersten Blick lässt es sich wahrscheinlich nicht vermuten, aber wenn du Vollzeit mit Stoffwindeln wickelst, sparst du viel Geld.

Nehmen wir noch mal die Zahlen von oben und gehen davon aus, dass ein Kind für die gesamte Wickelzeit durchschnittlich 6300 Wegwerfwindeln benötigt. Dazu nehmen wir eine günstigere Windelmarke, die 0,20€ pro Windel kostet. 6300 Windeln x 0,20€ macht stolze 1260€. Dazu kommen noch Kosten für Feuchttücher von ca. 500€, damit sind wir bei 1760€. Zum Schluss kommen noch die Entsorgungskosten der Gemeinde dazu, diese fallen unterschiedlich hoch aus.

Bedenke das umweltbewusste Eltern oft zu teureren Öko-Windeln, anstatt zu günstigeren No Name- oder der Hausmarke greifen. Ganz schön viel Geld.

Eine komplette Anschaffung bei Stoffwindeln kostet dich zwischen 300-800€. Hier kommt es auf die Qualität und das Wickelsystem an. Dazu kommen noch Kosten für Waschmittel, Strom und Wasser von ca. 300€. Gehen wir mal von der teuersten Variante aus, macht das 1100€. Einmalfeuchttücher werden durch wiederverwendbare Waschlappen ersetzt und sind schon in den Anschaffungskosten mit berücksichtigt.

Der Gebrauchtmarkt bei Stoffwindeln ist groß, wenn man alles aus zweiter Hand kaufst, kann man dabei noch mal einiges an Geld sparen

Ein weiterer wichtiger Unterschied zu Wegwerfwindeln ist, dass man die Windeln danach noch für Geschwisterkinder weiter verwenden kann. Es fallen keine Kosten fürs zweite Kind an. Wenn die Wickelzeit vorbei ist, kann man alle Materialien verkaufen, gewöhnlich bekommt man zwischen 30-70% des Neupreises.

Außerdem gibt es in vielen österreichischen Gemeinden zur Förderung von Stoffwindeln den „Windelgutschein“, oder auch Windelgeldzuschuss genannt.

Schneller Trocken

Durch das Nässefeedback erkennen Stoffwindelkinder schneller den Zusammenhang zwischen Blasen- und Darmentleerung bzw. nasser/ voller Windel. Die Kinder erlangen früher wichtige Selbstkompetenzen und Erkenntnisse über ihren Körper. Stoffwindelkinder werden im Durchschnitt 1 Jahr früher trocken.

Bei Einwegwindeln entsteht durch den Superabsorber ein künstlichen Trockenheitsgefühl.

Stoffwindeln sind gesünder

Woraus bestehen Wegwerfwindeln eigentlich?

Die Außenhülle einer herkömmlichen Einwegwindel ist aus Polyethylen, der Saugkern aus Vliesen (Polyethylen, Polypropylen), die mit Superabsorber-Granulat aus Polymeren verstärkt werden. Damit sie weiß aussehen, werden die Windeln gebleicht und manchmal zusätzlich optische Aufheller verwendet. Damit die Windel innen auch schön kuschelig ist, werden zusätzlich Weichmacher eingesetzt. Außerdem enthalten Einwegwindeln häufig Lotionen, die gar nicht selten Duft-, Farbstoffe und erdölbasierte Paraffine beinhaltet. Kurz zusammengefasst PLASTIK und CHEMIE!

Bei Stoffwindeln entscheidest du, was an die Haut deines Babys kommt. Hier hast du die Wahl. Es sind sowohl reine Naturfasern möglich, als auch tierische oder synthetische Fasern.

Stoffwindeln sind durch das luftdurchlässige Material atmungsaktiv. Dadurch staut sich keine Hitze, daher ist es in Stoffwindeln um die 2-3°C kühler als in herkömmlichen Windeln.

Die natürliche Eigenschaft der Haut wird in Stoffwindeln weniger beeinträchtigt, daher tritt hier auch seltener ein wunder Babypopo auf.

Und um das „dicke“ Paket der Windel brauchst du dir keine Sorgen machen. Das breite Wickeln, das Stoffwindeln bewirken, ist, wie das Tragen in der Anhock-Spreiz-Haltung, besonders gut für die Hüftentwicklung deines Babys. Dabei werden die Hüftgelenk-Köpfe mittig der Pfanne platziert und das verbessert die Hüftdysplasie.

Keine Sorge also, dein Kind wird normal krabbeln und laufen lernen.

Stoffwindeln machen unabhängig

Möchtest du lieber immer an den Einkauf denken, oder einfach die Waschmaschine starten?

Viele denken beim Thema Stoffwindeln an den Aufwand des regelmäßigen Waschens. Vergessen aber wie Zeit- und Kraftaufwändig Einkäufe von Wegwerfwindeln und das ständige Hinaus bringen des Mülls sind.

Du hast alles Zuhause, was du fürs wickeln benötigst und bist somit an keine Öffnungszeiten von Geschäften gebunden.

Stoffwindeln sind praktisch

Anpassungsfähigkeit: Stoffwindeln sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. Viele Modelle kann man in der Leibhöhe verstellen, damit wächst die Windel mit.

Vielfältigkeit: Durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten an Stoffwindelsystemen und unterschiedlichen Materialien, ist für jede Familie das richtige dabei. Einfarbig oder lieber mit Muster, für jeden Geschmack ist das richtige Design dabei.

Womit möchtest du dein Kind wickeln ?

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